Nach dem Zerfall des Osmanischen Reichs zu Beginn der 1920er Jahre wurde Kurdistan in vier Teile getrennt. Vor allem ab den 1960er-Jahren fanden Kämpfe für Unabhängigkeit und Selbstbestimmung in den verschiedenen Regionen Kurdistans statt, 1984 begann der bewaffnete Kampf in der Türkei. In Folge kurdischer Aufstände in den 1990er Jahren (serhildan), die vielfach von Frauen angeführt wurden, schlossen sich tausende Frauen dem kurdischen Freiheitskampf an. Zunehmend setzte sich die kurdische Bewegung mit der Geschlechterfrage auseinander. Frauen organisierten sich in eigenen Einheiten und einer eigenen Armee, auch eine Frauen-Partei wurde gegründet.
Im Zuge der Veranstaltung wollen wir uns mit diesen geschaffenen Strukturen auseinandersetzen und die Frage stellen, was wir daraus mitnehmen und lernen können. Welche Überlegungen haben dazu geführt, dass die Frauenbewegung eine so zentrale Rolle im kurdischen Freiheitskampf einnimmt?