„the collection – gallery of digital art“ hat es sich zum Ziel gesetzt, das Konzept der Kunstgalerie zu revolutionieren. Dabei liegt der Fokus einerseits darauf, digitale Kunst wie digitale Fotografie, digitale Zeichnung, 2D & 3D Animation sowie Videokunst in der Kunstszene sowie am Kunstmarkt zu etablieren und zugänglich zu machen, und andererseits auf der Unterstützung und Förderung aufstrebender Künstler*innen, die am Kunstmarkt bisher bzw. noch immer unterrepräsentiert sind. Das betrifft vor allem Personen, die sich als FLINTA* identifizieren.
Die Auftaktveranstaltung der Galerie ist die Ausstellung „Digitalität & Spur der Wirklichkeit“, die bis zum 02. April in der Keil-Galerie in der Idlhofgasse 62 zu sehen ist.
Information zur Ausstellung:
„It is about the physical transposition of an object from the continuum of reality into the fixed condition of the art-image by a moment of isolation, or selection. […] Every photograph is the result of a physical imprint.”
[Rosalind Krauss]
Als typische Eigentümlichkeit des Fotografischen definiert Rosalind Krauss die Indexikalität – im Sinne eines Zeichens, das mit dem Referenzobjekt in einem kausalen Zusammenhang steht. Dies inkludiert ebenso den fotografischen Prozess der digitalen Fotografie, bei der das Sujet von seinem Kontinuum der Realität herausgelöst und im bzw. als Bild verankert und somit zu einer Spur der Wirklichkeit wird.
Die Frage aber ist: die Spur welcher Wirklichkeit?
Aus der phänomenologischen Perspektive ist die Erkenntnisgewinnung sowie die Wirklichkeitskonstruktion bedingt durch das In-der-Welt-Sein des Körpers bzw. Leibes, der sich zu Raum und Zeit verhält. Im Fokus des Enaktivismus steht die Wahrnehmung und das Erfahren der Umwelt als eine sich gegenseitig ständig beeinflussende Beziehung zwischen Subjekt, Mitmenschen, Zeit, Raum und Objekt, woraufhin sich das Bild einer Wirklichkeit formt. Bedingt durch COVID-19 entstand ein großer Bruch dieser Wirklichkeitskonstruktion, indem sich das Leben zunehmend in den digitalen Raum verschob. Fünf aufstrebende Künstlerinnen nähern sich nun dem Thema von Digitalität und Spur der Wirklichkeit an, wobei der Inhalt der Kunstwerke mit der künstlerischen Methode der digitalen Fotografie korreliert.
Künstlerinnen: Brisilda Bufi, Lotta Dallermassl, Johanna Lea Lassnig, Alina Reimelt, Antonia Wechner
Kuratorin: Felicitas Pilz
Ausstellungsprojekt gefördert von: Kulturamt Stadt Graz
Kooperationspartner: Roter Keil, gefördert von: Kultur Stadt Graz, Land Steiermark